Aktuelle Informationen zum Corona-Virus, Pressemitteilung von Ministerium, weitere Lockerungen
18.06.2020
Gemeinsame Pressemitteilung von
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Ministerium für Soziales und Integration
Weitere Lockerungen für den Breiten- und Leistungssport: Wettbewerbe und Wettkämpfe bei kontaktlosen Sportarten ab dem 11. Juni unter strengen Infektionsschutzregeln wieder möglich
Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann: „Ich freue mich sehr, dass wir vielen Breitensportlerinnen und Breitensportlern ein Stück mehr Normalität zurückgeben können
Gesundheitsminister Manne Lucha: „Grundsätzliche Hygieneregeln auch beim Sport unbedingt weiter einhalten“
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und das Ministerium für Soziales und Integration (Gesundheitsministerium) haben am 10. Juni eine geänderte Fassung ihrer gemeinsamen Corona-Verordnung Sportwettkämpfe notverkündet. Damit dürfen seit 11. Juni in Baden-Württemberg Wettbewerbe und Wettkämpfe im Breiten- und Leistungssport ohne Zuschauerinnen und Zuschauer wieder ausgetragen werden. Die neue Regelung gilt für alle kontaktlosen Sportarten, bei denen ein Abstand von eineinhalb Metern eingehalten werden kann - wie zum Beispiel Tennis, Golf, Reiten, Turnen, Schwimmen, viele Leichtathletikdisziplinen und Sportschießen. Teilnehmen dürfen bis zu 99 Sportler, Zuschauer sind weiterhin nicht zugelassen. Die Veranstalter vor Ort müssen die gängigen Infektionsschutzvorgaben einhalten und ein entsprechendes Hygieneschutzkonzept entwickelt haben, um es auf Verlangen vorzuzeigen. Um Infektionsketten gegebenenfalls nachvollziehen zu können, sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dokumentieren. Zudem ist eine Person zu benennen, die für die Einhaltung der Regeln vor Ort verantwortlich ist. Bisher hat die Corona-Verordnung Sportwettkämpfe unter strengen Auflagen nur Ausnahmen für Profi- und Spitzensport zugelassen. Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann: „Mit diesem Schritt bieten wir allen kontaktlosen Sportarten eine neue Perspek-tive. Besonders freut es mich für die vielen Breitensportlerinnen und Breitensportler, die sich in den vergangenen Wochen so diszipliniert verhalten haben und die nun wieder den Spiel- und Wettkampfbetrieb aufnehmen können.“
Gesundheitsminister Manne Lucha: „Die Infektionslage im Land ermöglicht auch im Breiten- und Leistungssport weitere Lockerungen. Jetzt kommt es auf uns alle an, in der kommenden Zeit wachsam zu sein und die Hygieneregeln auch bei Sport-wettkämpfen konsequent einzuhalten. Nur so kann es uns gelingen, die Neuinfektionen weiterhin niedrig zu halten.“Die Corona-Verordnung Sportwettkämpfe ist unter https://km-bw.de/,Lde/Startseite/Ablage+Einzelseiten+gemischte+Themen/Notverkuendung+CoronaVO+Sportwettkaempfe abrufbar.
Ab Montag (15. Juni) wieder mehr Unterricht an den Schulen
Ministerin Dr. Susanne Eisenmann: „Die Schulen im Land sind gut auf die Ausweitung des Präsenzunterrichts nach den Pfingstferien vorbereitet.“
Nach den Pfingstferien startet für die Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen an den allgemein bildenden und beruflichen Schulen in Baden-Württemberg ein rollierendes System aus Fernlernen und Präsenzunterricht. Für die Schülerinnen und Schülern an den allgemein bildenden Schulen, die in diesem und im nächsten Jahr ihre Abschlussprüfungen ablegen, sowie die Schüler der Prüfungsklassen der beruflichen Schulen, findet bereits seit dem 4. Mai der Schulbetrieb wieder statt. Die vierten Klassen der Grundschulen und der Grundstufen der Sonderpädagogischen Bil-dungs- und Beratungszentren (SBBZ) sind seit dem 18. Mai wieder in der Schule.
An diesem Montag, 15. Juni, folgt nun der nächste Schritt: die ersten bis dritten Klassen der Grundschulen und Grundstufen der SBBZ werden ebenso wieder in den Präsenzunterricht einbezogen wie alle Klassenstufen an den Gymnasien, Realschulen, Haupt- und Werkrealschulen, Gemeinschaftsschulen und SBBZ. Um die Infektionsschutzvorgaben einhalten zu können, erfolgt der Unterricht in einem rollierenden System, also im Wechsel.
„Die Schulen im Land sind gut auf die Ausweitung des Präsenzunterrichts nach den Pfingstferien vorbereitet. Die Schulleiterinnen und Schulleiter haben gemeinsam mit den Lehrkräften und den Schulträgern in den zurückliegenden Wochen viel geleistet, um einen reibungslosen Wiederaufnahme des Unterrichts und auch die Durchführung der Abschlussprüfungen zu ermöglichen. Dafür sind wir den Schulleitungen, Lehrkräften und Schulträgern sehr dankbar“ betont Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und fügt an: „Wichtig war und ist uns, die Schulen kontinuierlich über alle Planungen zu informieren und ihnen angemessen Zeit zur Vorbereitung zu geben. Entsprechend haben wir die Schulen bereits frühzeitig über die Ausweitung des Schulbetriebs nach den Pfingstferien informiert.“ Dies geschah mit Schreiben vom 7. bzw. 12. Mai. Hilfreich seien auch die regelmäßigen Planungs- und Austauschgespräche mit den beteiligten Partnern, insbesondere mit den Lehrerverbänden und kommunalen Schulträgern, die das Ministerium in der Regel wöchentlich führe. „Auch dank der tatkräftigen Unterstützung der Schulaufsichtsbehörden konnten sich die Schulen gut auf das rollierende System vorbereiten. Wir haben die Staatlichen Schulämter und Regierungspräsidien im Vorfeld explizit darum gebeten, die Schulen bei der Planung und Organisation insbesondere im Hinblick auf den Lehrkräfteeinsatz, aber auch hinsichtlich der Abstimmungen mit den Schulträgern zu unterstützen“, erläutert die Ministerin.
Rund 80 Prozent der Lehrkräfte im Präsenzunterricht
Nach aktuellem Kenntnisstand stehen rund 80 Prozent der Lehrkräfte für den Einsatz im Präsenzunterricht zur Verfügung. Derzeit müssen die Lehrerinnen und Lehrer mit einem entsprechenden Formblatt gegenüber ihrer Schulleitung an-zeigen, wenn sie einer Risikogruppe angehören und nicht in Präsenz arbeiten können. „In der öffentlichen Diskussion geraten Lehrerinnen und Lehrer aber zunehmend unter Druck. Um sie vor allem vor pauschalen Vorwürfen zu schützen, halten wir es für richtig, dass sie künftig Atteste über Vorerkrankungen vorlegen. Das dient auch dazu, ihre Glaubwürdigkeit zu erhärten“, sagt Ministerin Eisenmann. Dieses Thema werde aktuell auch innerhalb der Kultusministerkon-ferenz (KMK) diskutiert.
Öffnung Kitas und Grundschulen und Ausblick aufs neue Schuljahr
Ab Ende Juni sollen in Baden-Württemberg die Grundschulen und die Kindertagesstätten wieder vollständig öffnen können. Grundlage für diese Entscheidung der Landesregierung sind die vorliegenden Erkenntnisse einer Studie, die die Landesregierung bei der Universitätskinderklinik Heidelberg in Auftrag gegeben hat. „Vor dem Hintergrund der sehr positiven Entwicklung des Infektionsgeschehens und den wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass Kinder bei der Verbreitung des Corona-Virus eine untergeordnete Rolle spielen, können wir dem Wunsch vieler Eltern nach Betreuung in Kitas und Schulen nun endlich gerecht werden“, sagt die Kultusministerin. Die ersten Erkenntnisse der Studie zeigten, dass Kinder nicht nur seltener an Corona erkranken, sondern sich auch seltener mit dem Virus infizieren als Erwachsene. Dies bestätigt bisherige Ergebnisse von weiteren Studien zu diesem Thema, etwa den Corona-Studien aus Island, den Niederlanden oder der Schweiz. Somit könne ausgeschlossen werden, dass Kinder bis zehn Jahre besondere Treiber des Infektionsgeschehens seien.„Somit können wir in dieser Altersgruppe auf die Abstandsgebote verzichten, so dass ein Unterricht und eine Betreuung in einem Regelbetrieb möglich ist“, erklärt Eisenmann. Entscheidend werde jedoch sein, dass die jeweiligen Gruppen oder Klassen untereinander bleiben und sich nicht vermischen, auch nicht in den Pausen. Ein entsprechender Rahmen für die Kitaträger und Konzepte zur Umsetzung in den Schulen wie Verhaltensregeln, Hygienepläne oder Hinweise für das Fernlernen werden derzeit in Abstimmung mit den Partnern und den Gesundheitsbehörden erarbeitet und in Kürze an die Schulen sowie Kitas und Kitaträger kommuniziert. „Sehr wichtig ist uns bei diesen Planungen, dass alle Akteure in den Planungsprozess einbezogen werden. Wir haben deshalb vergangene Woche zwei Dialogrunden zur Öffnung der Kitas und der Grundschulen veranstaltet“, so die Ministerin.Für die Zeit nach den Sommerferien arbeite das Ministerium, auch in Zusammenarbeit mit den anderen Ländern innerhalb der KMK an entsprechenden Konzepten. „Wir haben gute Erfahrungen mit dem Lernen auf Distanz gesammelt, aber ein gemeinsames Lernen vor Ort ist unverzichtbar. Unser Ziel ist deshalb, nach den Sommerferien allen Schülerinnen und Schülern so viel Präsenzunterricht wie möglich in einem Regelbetrieb anbieten zu können“, erklärt Eisenmann und ergänzt: „Da das Schuljahr in Baden-Württemberg erst in drei Monaten beginnt, beobachten wir die Entwicklung des Infektionsgeschehens bis dahin natürlich sehr genau und bereiten uns entsprechend auf verschiedene Szenarien vor, um die jeweils notwendigen Rahmenbedingungen sicherzustellen.“